Stress und Erholung

Für ein langfristiges Wohlbefinden muss Stress durch regelmäßige Erholungsphasen kompensiert werden.

Physiologie bei Firstbeat

 

Stress kann positiv sein!

Stress wird als physische und mentale Reaktion des Körpers sowie dessen Anpassung an tatsächliche oder empfundene Änderungen und Herausforderungen des Lebens definiert. Die Ursachen einer Stressreaktion sind auf, für alle Menschen gültige, interne und externe Faktoren zurückzuführen, doch die individuelle Wahrnehmung von Stress kann zwischen verschiedenen Personen erheblich variieren. Zu den internen Stressfaktoren gehören Schlafmangel, Alkoholkonsum und schlechte Ernährung. Externe Stressfaktoren umfassen beispielsweise arbeitsbedingte Belastung, finanzielle Schwierigkeiten und Beziehungsprobleme. Durch Stressmanagement-Training und das Erlernen des richtigen Umgangs mit stressbezogenen Gedanken und Gefühlen, können die internen Stresswerte erheblich gesenkt werden.

Stress zeigt sich in einer erhöhten Aktivität des Körpers. Die Aktivitätswerte werden vom vegetativen Nervensystem (VNS) geregelt. Dieses reguliert den Magen-Darm-Trakt, das Hormon- und das Herz-Kreislaufsystem sowie die Lungenfunktion, um den Anforderungen des Alltags zu entsprechen.

Das VNS unterteilt sich in das sympathische und das parasympathische Nervensystem

  • Aktivität des parasympathischen Nervensystems: regeneriert den Körper und baut Energiereserven auf
  • Aktivität des sympathischen Nervensystems: bereitet den Körper auf Herausforderungen vor

Durch die Aktivität der sympathischen Nerven werden die Körperfunktionen beschleunigt (physiologische Stressreaktion). Die Stressreaktion führt zu einer vermehrten Aktivierung der Stresshormone (Cortisol, Katecholamine), höheren Blutdruck- und HF-Werten sowie einer niedrigeren HRV. Das hat wichtige Folgen für die Stressforschung. Die Nutzung von HF und HRV ist eine nicht-invasive Methode zur Beurteilung der VNS-Funktion.

Dabei ist anzumerken, dass Stress nicht immer schädlich ist. Er kann positiv oder negativ für den Körper sein. Das Vorhandensein von Stress kann anzeigen, dass die betreffende Person eine aufregende oder freudige Erfahrung macht. Wenn die Stressindikatoren jedoch über einen langen Zeitraum hinweg hoch sind, hat dies negative Auswirkungen auf das persönliche Wohlbefinden und die Gesundheit. Moderate Stresswerte während eines normalen Arbeitstags werden mit einer hohen Produktivität bei der Arbeit in Verbindung gebracht.

Erholungsphasen sorgen für einen Ausgleich zum Alltagsstress

Eine regelmäßige Erholung ist wichtig, damit das physiologische System die Folgen von Stress bewältigen kann. Erholung bedeutet hier eine Reduzierung der Aktivitätswerte im Körper in Abwesenheit von internen und externen Stressfaktoren. In einer Erholungsphase dominiert die parasympathische (vagale) Aktivität das VNS und die psychophysiologischen Reserven werden regeneriert.

Der Zusammenhang zwischen HRV und Stresserholung gilt als allgemein anerkannt. Zu den wichtigen Erholungsindikatoren gehören sowohl eine niedrige HF als auch eine hohe HRV. Die nächtlichen Erholungswerte sind ein Schlüsselfaktor des Stressmanagements. Ausreichender Schlaf und eine hohe Schlafqualität sind insbesondere in anstrengenden Lebensphasen von Bedeutung. In der Regel benötigen Erwachsene jede Nacht ungefähr 6-8 Stunden qualitativ hochwertigen Schlaf. Eine angemessene körperliche Aktivität und die richtige Ernährung sind Bestandteil eines gesunden Lebensstils und ermöglichen eine gute Erholung im Schlaf. Das Einschlafen kann nach einem hektischen Tag schwerfallen oder der Schlaf wird durch zu frühes Aufwachen gestört. Richtiges Zeitmanagement ermöglicht uns, früher mit der täglichen Arbeit fertig zu werden, sodass vor dem Zubettgehen noch Zeit für entspannende Aktivitäten bleibt. Anstrengender Sport oder Alkoholkonsum am späten Abend sollten vermieden werden, da sie das Einschlafen verzögern und für den Erholungsprozess hinderlich sind.

Erfahren Sie mehr über die Nutzung der HRV im Lifestyle Assessment und im professionellen Sport.