Leben mit CrossFit: Ergebnisse des Firstbeat Lifestyle Assessments

Hi! Ich bin Laura Hämäläinen, eine 24-jährige Bloggerin, CrossFit-Athletin, Unternehmerin und Physiotherapeutin aus Lahti in Finnland. Ich lebe und atme CrossFit, ein Sport der gleichzeitig mein Vollzeit-Job ist. Ich bin eine von drei Eigentümern von CrossFit Lahti – also bin ich im Moment im Spagat zwischen Arbeit, Training, Bloggen und Sozialleben. Neben dem Versuch, meinen Lebensunterhalt mit CrossFit zu verdienen, versuche ich unter die 10 besten CrossFit-Athletinnen Finnlands zu kommen. Ich denke, dass ich mein Ziel im nächsten Jahr erreichen kann.

Zu Beginn des Frühlings, nach meiner Teilnahme beim nationalen CrossFit „Winter War“ Wettbewerb, stieß ich auf ein paar Probleme. Ich beschloss, mein Wohlbefinden etwas näher zu betrachten und am Firstbeat Lifestyle Assessment teilzunehmen. Diese mehrtägige Analyse der Herzratenvariabilität (HRV) gibt ein detailliertes Profil über Aspekte des Lifestyles, die das Wohlbefinden unterstützen oder beeinträchtigen und hilft beim Finden von Gründen für Stress oder schlechte Erholung. Die Ergebnisse des Lifestyle Assessments waren ebenso überraschend wie vorhersehbar. Es hat mir dabei geholfen, meinen Alltag in Bezug auf Stress, Schlaf und Trainingsrhythmus genau zu untersuchen und zu verstehen.

laura hamalainen crossfit firstbeat lifestyle assessment

Am ersten Tag der Messung habe ich morgens von 7-11 Uhr und abends nochmal von 18-19 Uhr gearbeitet. Während meines Tages fielen verschiedene Aktivitäten an. Das Putzen des Fitnessstudios wurde als leichte physische Aktivität wahrgenommen und wird als hellblauer Bereich im Bericht angezeigt. Während der Arbeitszeit gibt es auch hohe Stressreaktionen, wahrscheinlich beeinflusst durch Aktivitäten wie Computerarbeit, aber auch durch laute Musik und die geschäftige Umgebung über den gesamten Tag hinweg. Allerdings gab es eine starke Stressreaktion, die ich nicht erwartet hätte: während der Zeit, die ich wie immer mit meinen 2 Tassen Kaffee um 9 Uhr morgens verbringe. Scheinbar bin ich auch ziemlich gut darin, Mittagsschlaf zu machen – dieser findet sich als grüner Bereich im Bericht wieder und repräsentiert Erholung. Es gibt also einen Lichtblick am Stress-Horizont!

Mein Training am ersten Messtag bestand aus Burpees, Kettlebelling, Deadlifts und einem langen Lauf mit einem Sandsack auf dem Rücken. Alle Übungen wurden als Paare durchgeführt, was das Training aber definitiv nicht leichter gemacht hat, wie ich in der Nacht darauf merken sollte. Wie ihr sehen könnt, ist meine Erholung um mehrere Stunden verzögert, wegen des intensiven Trainings.

Der zweite Messtag verlief nicht so wie geplant. Ich hatte eigentlich eine intensive Trainingseinheit vor mir, doch durch mehrere Ausfälle auf Arbeit musste ich eine Doppelschicht übernehmen. Die Stress-Spitze am Morgen kommt also von meiner Müdigkeit und meiner Frustration, da ich mich viel zu kaputt fühlte, um abends nochmal zur Arbeit zu gehen. Glücklicherweise hatte ich zwischendurch die Möglichkeit, mich auszuruhen, was sich positiv auf meinen Schlaf in der Nacht ausgewirkt hat. Wenn ich gar keine Pause gemacht hätte, glaube ich, wäre mein Schlaf wirklich schlecht gewesen. Insgesamt war der zweite Messtag ziemlich anstrengend, obwohl ich überhaupt nicht trainiert habe. Ich habe außerdem gemerkt, dass Arbeitsstress meine Schlafqualität mindert.

Am dritten Messtag hatte ich frei und ich habe ein dreistündiges Training nach dem Mittag gemacht. Wieder war mein Schlaf dadurch beeinflusst und erst gegen 4 Uhr morgens begann ich zu regenerieren. Es war auch witzig zu sehen, dass Dinge, die ich für Entspannung hielt – Kochen, Fernsehen, das Smartphone nutzen – als rote Stressreaktionen angezeigt wurden. Daraus habe ich gelernt, dass Kopf und Körper nicht unbedingt immer am selben Ort sind.

Der vierte Messtag verging recht schnell mit Reisen und verschiedenen Arbeiten. Bevor ich mich auf den Weg machte, absolvierte ich ein leichtes Oberkörpertraining. Die Nacht war jedoch alles andere als „leicht“, tatsächlich war sie die Schlechteste der ganzen Woche. Ich habe versucht zu schlafen, aber hatte das Gefühl, als würde ich überhaupt nicht schlafen und mindestens sechs Mal auf Toilette rennen. Vielleicht hatten das Saunabier und der andere Drink, den ich am Abend getrunken hatte, etwas damit zu tun? Schließlich waren Koffein und Alkohol in meinem Drink, also kein Wunder, dass die Nacht so war, wie sie war.

Der fünfte und letzte Messtag war mein Erholungstag. Nicht viel Arbeit, kein Training, keine Reisen. Das Ergebnis? Ein hübscher Graf mit viel Grün – ein Glück! An diesem Tag war ich bei einem Freund zu Besuch und es erscheint im Bericht genauso entspannend, wie es sich angefühlt hat. Die Nachterholung war ebenfalls die beste der ganzen Woche, ich habe geschlafen wie ein Baby. Es war schön zu sehen, wie sich meine eigenen Erfahrungen in den Daten wiederfanden. Es zeigte mir, wie gut ich meine eigene Regeneration evaluieren kann.

Der Lifestyle Assessment Bericht hat mir gezeigt, dass es einen ziemlichen Unterschied zwischen den Tagen, an denen ich arbeite, trainiere, oder beides mache und meinen freien Tagen gibt – wenn ich nichts Anderes mache, als mich auszuruhen. Es ist also sehr wichtig, meinen freien Tag mit etwas zu verbringen, was mich entspannt, abseits von Arbeit und Studio.

Wenn ich jedes Mal einen Euro dafür bekommen würde, wenn ich Athleten sagen höre „Kann ich nicht am Sonntag trainieren und mich am Montag ausruhen?“… Nein, kannst du nicht! Ein Arbeitstag ist kein Tag zum Ausruhen. Der Satz „work hard, train hard“ sieht vielleicht auf deinem T-Shirt cool aus, aber seien wir ehrlich: du bist ein Mensch mit Grenzen, kein Duracell-Hase.

Nach dem Lifestyle Assessment verstehe ich nun die Wichtigkeit von guter Erholung nach harten Einheiten. Vorher hatte ich unterbewusst vielleicht etwas Angst vor intensivem Training, habe meinem Körper nicht ganz zugetraut, dass er mit der Regeneration hinterherkommt. Zu wissen, was mit meinem Körper während der Ruhetage passiert – dass so ein freier Tag mir tatsächlich eine gute Erholung bringt – nimmt eine große Last von meinen Schultern. Da ich nun selbstsicher einem geregelten Trainingsrhythmus nachgehen kann, freue ich mich sehr auf meinen Fitnessstand Ende August, wenn ich in Kopenhagen antrete.

Einige Monate sind seit meiner Teilnahme am Firstbeat Lifestyle Assessment vergangen. Nach den Messungen habe ich viel aktiver trainiert, aber zu meiner Überraschung auch gut geschlafen. Obwohl ich noch viel darüber zu lernen habe, wie ich meinen Körper analysieren und interpretieren kann, weiß ich, dass ich auf dem richtigen Weg bin. Vielleicht mache ich im Herbst eine Follow-Up Messung, um die Effekte meiner Lifestyleänderungen zu sehen.

Vielen Dank an alle bei Firstbeat für die sehr hilfreiche Kooperation!

Laura Hämäläinen ist eine 24-jährige Bloggerin, CrossFit-Athletin, Geschäftsgründerin und Physiotherapeutin aus Lahti, Finnland. Sie ist Miteigentümerin von CrossFit Lahti und träumt davon, eine der besten 10 CrossFit-Athletinnen Finnlands zu werden. Hier finden Sie Lauras Blog (auf Finnisch).

Fotos: Laura Hämäläinen

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