Wechsel in die NHL: Marco Sturm verlässt die deutsche Nationalmannschaft 

Es war wohl die Überraschungsnachricht gleich zu Beginn der Sport-Woche: Marco Sturm, Bundestrainer der deutschen Eishockeynationalmannschaft, verlässt den Deutschen Eishockeybund nach Ende des Deutschland-Cups, der am vom 8.-11. November in Krefeld stattfindet. Damit folgt er einem Angebot der Los Angeles Kings, die nach der bisher arg schwächelnden NHL-Saison kurzerhand Coach John Stevens und seinen Co-Trainer feuerten.

Als Interims-Trainer kommt zunächst Willie Desjardins nach Los Angeles und den Assistenzcoach-Posten übernimmt kein Geringerer als der deutsche Noch-Bundestrainer. Die beiden sind sich zuletzt übrigens bei den Olympischen Winterspielen in Pyeongchang begegnet. Als sich Deutschland mit dem spektakulären Sieg gegen Kanada für das Finalspiel qualifizierte, saß Desjardins als Cheftrainer auf der kanadischen Bank und führte das Team später noch zur Bronzemedaille. Nun ziehen die beiden in LA gemeinsam an einem Strang.

NHL als klares Ziel

Sturm hatte mit der Anfrage des kriselnden NHL-Franchise nicht wirklich gerechnet: „Der Zeitpunkt der Anfrage kam auch für mich überraschend“, erklärte Sturm auf der Internetseite des DEB. „Aber die NHL war auch als Trainer immer mein Ziel, deshalb geht für mich ein Traum in Erfüllung.“

Obgleich Marco Sturm nach Ralph Krüger erst der zweite Deutsche sein wird, der ein Traineramt in der NHL bekleiden wird, ist er kein gänzlich Unbekannter: Seine aktive Spielerkarriere brachte ihn unter Anderem zu den San Jose Sharks, Boston Bruins, Washington Capitals und auch zu den Los Angeles Kings.

Vor allem nach der überragenden Leistung der Nationalmannschaft bei den Olympischen Winterspielen 2018 hat sich der Deutsche Eishockey-Bund e.V. die Entscheidung, Sturm gehen zu lassen, nicht leicht gemacht. „Nachdem Marco mit dieser Bitte auf uns zugekommen ist, haben wir uns intensiv damit beschäftigt und sind letztlich zum Entschluss gekommen, dass wir ihm diese Chance nicht verbauen können“, sagte DEB-Präsident Franz Reindl.

„Aushängeschild für unser Eishockey“

So war es auch unter Bundestrainer Marco Sturm, dass der DEB im Frühjahr 2016 Partner von Firstbeat wurde, um mit dem Firstbeat Sports System die Trainingsbelastung zu optimieren. Gemeinsam mit Sportdirektor Stefan Schaidnagel und Athletiktrainer Johannes Egelseer wurde damit der Grundstein für eine Zusammenarbeit gelegt, die über das Trainingsmonitoring hinausgeht.

Bei einem gemeinsamen Projekt haben Bundestrainer Sturm und seine Kollegen am Firstbeat Lifestyle Assessment teilgenommen, um mehr über ihre eigene Balance zwischen Stress und Regeneration zu erfahren und wie sich Länderspiele und eigene Trainings auf ihre Gesundheit auswirken (zum Blog-Post). Auch als Athletiktrainer Egelseer mit der U16-Auswahl im finnischen Vierumäki gastierte, waren unsere Kollegen vor Ort, um dem Trainerteam einmal selbst über die Schulter zu schauen (hier geht’s zum Artikel). Zuletzt war Sturm beim Spiel der Kölner Haie gegen die Edmonton Oilers zum ersten symbolischen Bully selbst aufs Eis gegangen.

Dass nun sein Trainer-Traum in der NHL wahr wird, zeugt von Sturms Qualität und dem Arbeitseifer, den er über die vergangenen Jahre so aktiv in das deutsche Eishockey eingebracht hat. „Ein deutscher Trainer in der NHL ist auch ein Aushängeschild für unser Eishockey“, schließt DEB-Präsident Reindl.

Wir wünschen Marco Sturm auf seinem Weg alles Gute und vor allem viel Erfolg!

Header-Bild: DEB

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