Mit holistischem Blick: 4 Punkte, bei denen die HRV Therapeuten unterstützt

Vor allem in der Physiotherapie, Burnout-Behandlung, Rehabilitation, Psychotherapie, Schmerztherapie und im Präventivbereich hat die Messung der Herzratenvariabilität (HRV) Einzug gehalten und den Blick auf starre Krankheitsbilder hin zu einem holistischeren Ansatz erweitert.

Da die HRV auch unser Tool der Wahl im Firstbeat Lifestyle Assessment ist, haben wir vier Punkte zusammengetragen, wie die HRV Ihnen und Ihren Klienten und Patienten im therapeutischen Kontext helfen kann.

1. Stress und Regeneration im Ausgleich

 

Die Folgen von chronischem Stress auf den menschlichen Organismus sind weitreichend erforscht. Er wird unter anderem mit Angststörungen, Depressionen, Herzerkrankungen, Diabetes 2, Schlafproblemen und Konzentrationsstörungen in Verbindung gebracht – Sie erkennen zahlreiche Zivilisationskrankheiten in dieser Aufzählung. Wenngleich Stress nicht alleiniger Auslöser dieser Krankheitsbilder ist, trägt er sein Teil dazu bei, kann eine Negativentwicklung beschleunigen oder Symptome verstärken.

Nun kann und soll Stress nicht strikt vermieden werden, doch ein Ausgleich durch die richtige Regeneration kann die Stressresilienz steigern, was das Risiko von Erkrankung, Erschöpfung und sogar Sterblichkeit deutlich verringern kann.

Die HRV bietet ein ideales Fenster in diese Ausgleichbewegung zwischen Stress und Regeneration: unsere Forschungen haben gezeigt, dass bis zu 60% Stress am Tag ein normales Maß sind und dem gegenüber bestenfalls 30% oder mehr Regeneration stehen. Verdeutlicht wird das im Lifestyle Assessment Bericht durch unseren Score zu Stress und Erholung, mit einer genauen Aufschlüsselung zum Anteil von Stress und Erholung für jeden Tag.

2. Der Schlaf unter dem Mikroskop

Der Schlaf ist naturgemäß die Zeit, in der wir uns am meisten erholen (sollten). Ist der Organismus akut oder chronisch durch äußere oder innere Einflüsse gestört, wird sich das nicht zuletzt an der Regeneration während des Schlafes zeigen, denn selbst wenn wir schlafen, heißt das nicht automatisch, dass wir uns auch erholen.

Die Balance zwischen Stress und Erholung sowie der Erholungseffekt des Schlafes werden im Lifestyle Assessment im Detail analysiert und schließlich mit einem Score von 0-100 bewertet. Ein solcher Score wird auch für die körperliche Aktivität erstellt.

Die HRV ist ein eindeutiger Indikator für die Qualität des Schlafes und erlaubt somit eine Aussage darüber, ob ein Patient oder Klient tatsächlich während des Schlafes regeneriert. Verschiedene physiologische und psychologische Krankheitsbilder können die Schlafqualität kurz- und langfristig negativ beeinflussen und die HRV-Analyse kann diesen Einfluss sichtbar machen, oder andere beteiligte Faktoren aufzeigen.

Im Lifestyle Assessment legen wir den Schlaf jedes Klienten unter das Mikroskop und schauen auf Schlaflänge, Schlafqualität und Anteil der tatsächlichen Regenerationsphase, mit einer konkreten Angabe zur durchschnittlichen HRV während des Schlafes. So kann eine Schlaflänge von 7 Stunden ausreichend sein, wenn sie mindestens 75% Regeneration beinhaltet.

Diese Analyse bietet auch die Möglichkeit zu sehen, welche lifestylebedingten Faktoren sich eventuell auf den Schlaf auswirken und so indirekt den Stressausgleich und mögliche laufende Therapien beeinträchtigen können.

3. Ressourcen des Körpers

Die Balance von Stress und Regeneration bekommt im langfristigen Verlauf eine noch wichtigere Bedeutung: es ist eine Sache, wenn der Klient einen schlechten oder besonders stressigen Tag hatte, doch eine ganz andere, wenn sich eine akute Dysbalance zu einer chronischen Überbelastung entwickelt.

Der Ressourcen-Graph im Firstbeat Lifestyle Assessment zeigt, ob die körperlichen Ressourcen während der Messtage auf- oder abgebaut worden sind.

Die erfassten HRV-Daten werden deshalb im Lifestyle Assessment zu einem übersichtlichen Graphen für alle Messtage zusammengefasst um den Trend der Körperressourcen zu zeigen. In der Regel kommt der Teilnehmer zum Ausgangspunkt zurück, oder sogar darüber hinaus. Ein steter Abwärtstrend zeigt, dass die Regeneration während des Schlafes und des Tages nicht ausreicht, um den täglichen Stress auf Dauer auszugleichen.

4. Objektiver Blick in den individuellen Alltag

Neben konkreten Scores und Daten zu Stress, Schlaf und Ressourcen, gibt die HRV außerdem einen einzigartigen Blick auf das normale, tägliche Leben jedes Klienten. Vor einem holistischen Hintergrund bietet das einen objektiven Blick auf die Routinen und den Lifestyle der Menschen und darauf, welche Aktivitäten sich wie auf den Körper auswirken.

In einem übersichtlichen Graphen werden darum im Lifestyle Assessment die verschiedenen physiologischen Reaktionen des Organismus farbkodiert dargestellt: Rot steht für eine Stressreaktion (Sympathische Seite des Autonomen Nervensystems ist dominant), Grün für Regeneration (Parasympathische Seite des ANS ist dominant) und Blau für physische Aktivität bzw. Training. Da die Teilnehmer des Lifestyle Assessments ein digitales Tagebuch während der Messungen führen, können tägliche Aktivitäten direkt mit den körperlichen Reaktionen in Verbindung gebracht werden.

Klarer Vorteil hierbei ist ein unvoreingenommener Blick auf individuelle Routinen und wie sich diese beispielsweise auf die Stressresilienz oder auch direkt auf den Schlaf auswirken.


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