„Monitoring ist im Basketball leider noch kein großes Thema“, lautet das nüchterne Fazit des promovierten Sportwissenschaftlers der Universität Würzburg, Dr. Richard Latzel. Er war zuletzt Athletiktrainer bei der medi bayreuth, bis er kürzlich ein Angebot der TH Deggendorf annahm, wo er nun als wissenschaftlicher Mitarbeiter tätig ist. In der deutschen Basketball-Bundesliga sei eine Trainingssteuerung vielleicht in Fragmenten vorhanden, „doch es gibt viele Trainer, die ihr Training einfach beinhart durchziehen“, sagt er. Kein Wunder also, dass sich der Sportwissenschaftler Latzel in Bayreuth so wohl gefühlt hat: seinen wissenschaftlichen Hintergrund konnte er dort direkt mit der Praxis verbinden, wovon schließlich das Team profitierte.
Allerdings sah es bei der medi bayreuth bezüglich des Monitorings eigentlich auch nicht so viel anders aus, bis Trainer Raoul Korner 2016 zu den selbsternannten „Heroes Of Tomorrow“ kam. „Durch seine Initiative hat die Mannschaft einen festen Physiotherapeuten und einen hauptamtlichen Athletiktrainer bekommen“, erklärt Latzel. „Außerdem nutzt er seit 10 Jahren selbst verschiedene subjektive Tests zur Überwachung der Trainingsbelastung und war von Anfang an begeistert, ein wissenschaftsbasiertes und etabliertes Monitoring System wie das Firstbeat Sports System zu integrieren.“
Die Effekte dieser Veränderungen ließen schließlich auch nicht lange auf sich warten: mit Korner schafften es die Bayreuther in der vergangenen Saison auf Platz 4 der Bundesligatabelle und erreichten in der Bayreuther Basketballgeschichte nach 21 Jahren einmal wieder die Playoffs der BBL, der höchsten Spielklasse im deutschen Basketball. In dieser Spielzeit sieht es fast identisch aus, darüber hinaus erreichten sie in der Basketball Champions League das Viertelfinale. Nach dem Aufstieg in die 1. Liga in der Saison 2009/2010, hatte man zunächst nur das untere Drittel der Tabelle kennengelernt.
„Verletzungen sind extrem zurückgegangen“
Die besten Nachrichten für die Trainer, Spieler aber vor allem auch die Verantwortlichen im Verein sind, „dass die Verletzungen signifikant zurückgegangen sind“, sagt Latzel. „Man sollte nicht vergessen, dass Bayreuth früher immer sowas wie das Lazarett der Liga war. Seit letztem Jahr hatten wir dagegen eigentlich keine Verletzung, die auf eine trainingsbedingte Überbelastung zurückzuführen ist.“ So machten die Kosten, die dem Team durch Verletzungen entstanden, die Argumentation für die personellen Veränderungen und die Investition in ein hochqualitatives Monitoring-Tool relativ einfach.
Das System wurde von Latzel relativ simpel in den täglichen Trainingsalltag mit eingebunden. „Vor jedem Training sind die Spieler etwa 15 Minuten eher da, um sich warmzumachen, individuelle Übungen zu machen und so weiter. Während dessen gehe ich zu jedem hin, spreche kurz mit ihm, hole mir eine subjektive Rückmeldung in einem Vieraugengespräch, z.B. ob der Spieler irgendwo Schmerzen hat, wie fit er sich fühlt etc. So bekomme ich einen guten ersten Eindruck davon, wie die Jungs am jeweiligen Tag drauf sind. Dabei drücke ich jedem seinen Firstbeat Pulsgurt in die Hand und es kann losgehen.“
An die Pulsgurte haben sich die Spieler schnell gewöhnt und gemerkt, dass die Daten nicht nur dem Trainerteam, sondern vor allem ihnen selbst nutzen. „So bekommen wir die individuellen Belastungsdaten in Echtzeit und im Trainerteam und können mit den Spielern sofort kommunizieren bzw. notfalls auch intervenieren. Im Normalfall läuft es dann so ab, dass ich nach dem Cooldown erneut meine Runde drehe, nach der subjektiven Einschätzung der Belastung bei den Spieler frage und gleichzeitig die Gurte eingesammelt werden. Ganz unkompliziert“, beschreibt Latzel.
Sportwissenschaftlicher Ansatz im Basketball
„Die wichtigsten Parameter für uns sind dabei die Zeit in den hochintensiven Zonen, die durchschnittliche Herzfrequenz und der Trainingseffekt“, zählt Latzel auf. Vor allem im Training sei die Herzfrequenz und der Trainingseffekt mit der aeroben und anaeroben Verteilung ideal, um eine Momentaufnahme der Einheit zu erhalten.
„Man sieht auch sehr schön die individuellen physiologischen Unterschiede und lernt, besser individueller damit im Training zu arbeiten.“ So habe man eine objektive Belastungssteuerung in der Pre-Season hinbekommen und Trainer und Athletiktrainer zeigten sich sehr zufrieden. „Der Cheftrainer nutzt das System ebenfalls sehr interessiert und wenn ich ihm während des Trainings einen Hinweis zu einem oder mehreren Spielern gebe, kann er direkt reagieren“, beschreibt Latzel.
„Die Topmannschaften, wie Alba Berlin, Bayern München, Brose Bamberg oder Telekom Baskets Bonn, machen sich seit Jahren Gedanken über Belastungs- und Entlastungssteuerung sowie Athletiktraining im Basketball. Sie sehen das als großen Teil der gesamten Sache an. Dieser sportwissenschaftliche Ansatz, den wir nun auch über Firstbeat fahren, sollte allgemein aber noch viel mehr im deutschen Basketball einbezogen werden“, ergänzt Latzel.
Mit diesen „Felderfahrungen“ begibt sich Latzel nun wieder in das akademische Umfeld, wo er in der angewandten Trainingswissenschaft beide Bereiche hervorragend verbinden kann.
Sie möchten Firstbeat Sports in Ihren Trainingsalltag integrieren?
Holen Sie sich noch heute Ihr kostenloses und unverbindliches Angebot!
Weitere für Sie interessante Artikel
Der SV Fügen steigt mit Firstbeat Sports auf
Vor drei Jahren entschied sich der Amateur-Fußballverein SV Fügen, die Lösung von Firstbeat Sports auszuprobieren. Damals spielten sie in der 5. österreichischen Liga. Heute sind sie in der 3. Liga,…
Zusätzliches Maß an Sicherheit mit Sensortechnik von Firstbeat Sports
Seit Ende 2021 nutzen ’ForLife – Management für den Körper‘, ein deutsches Unternehmen mit Fokus auf den Bereich Gefahrenabwehr, das Firstbeat Sports System, für die Schwerpunkte Leistungsdiagnostik, Trainingssteuerung und berufsorientierte…