Kampf der Cheftrainer: Wer bleibt auch neben dem Eis cool?

Obwohl normalerweise das Trainerteam die Mannschafts-Daten im Blick hat, haben wir den Spieß einmal umgedreht: Die Cheftrainer der finnischen Eishockey-Top-Teams JYP und Oulun Kärpät wurden bei einem Spiel gegeneinander mit Pulsgurten versehen und ihre Herzfrequenzen während des Spiels analysiert – und von Fans und Mannschaft unter die Lupe genommen!

Physiologische Analysen sind ein wichtiges Tool für Athletiktrainer, doch sie können noch mehr. Cheftrainer können die allgemeine Balance ihrer Spieler und den Einfluss auf die Leistung besser verstehen.

„Physiologische Informationen über Training und Regeneration zeigen sehr anschaulich, was insgesamt im Team passiert. Was jedoch im Kopf eines Spielers vorgeht, ist genauso wichtig. Die physischen und mentalen Ressourcen des Teams abzuschätzen ist tatsächlich die größte Herausforderung in meinem Job“, sagt Lauri Merikivi, Cheftrainer von JYP, dem Eishockey-Spitzenteam aus Jyväskylä in Finnland.

JYP nutzt Firstbeat Sports seit Jahren, genauso wie Oulun Kärpät, der amtierende finnische Meister im Eishockey. Damit gehören sie zu über 1.000 Profiteams auf der ganzen Welt, die das Firstbeat Sports System nutzen, um die Leistung und Regeneration ihrer Spieler zu optimieren.

„Analysen sind eine große Hilfe für die Spieler. Die Daten helfen ihnen, ihre Körper besser zu verstehen und ihr volles Potenzial auszuschöpfen. Mir helfen Daten dabei, das große Ganze zu sehen“, sagt Mikko Manner, Cheftrainer der Oulun Kärpät.

Lauri Merikivi (links), Cheftrainer von JYP und Mikko Manner (rechts), Cheftrainer von Oulun Kärpät verstehen die Bedeutung der Trainingsbelastung für die Spieler während der Saison.

„Ich versuche zu verstehen, wieso die Dinge sind, wie sie sind“

Natürlich sollten Cheftrainer auch auf ihre eigene Gesundheit achten, was nicht immer einfach ist – Eishockeytrainer in der finnischen ‚Liiga‘ zu sein, ist ein harter Job. Unregelmäßige Arbeitszeiten, viele Reisen, hektische Zeitpläne, spontane Änderungen und großer Druck von innerhalb und außerhalb des Teams sind nur ein paar der Herausforderungen.

„Die Arbeit ist sehr hektisch“, gibt JYP-Trainer Lauri Merikivi zu. In einem Spiel beispielsweise, ändert sich die Situation sehr schnell und der Trainer muss sofort reagieren – bevor es zu spät ist. „Für mich persönlich sind die letzten Minuten einem Drittel die stressigsten. Zu diesem Zeitpunkt ist meine Arbeit zum Großteil getan und ich kann nur noch zusehen, was passiert.“

Merikivi beschreibt sich selbst als „analytischen und ruhigen“ Trainer. „Ich reagiere nicht so stark auf einzelne Situationen. Stattdessen versuche ich, das große Ganze zu sehen und zu verstehen, wieso die Dinge sind, wie sie sind.“ Merikivi denkt, dass seine Entscheidungsfähigkeit am größten ist, wenn er die Emotionen nicht zu sehr hochkochen lässt.

Kollege Mikko Manner sagt wiederum, dass er jeden Moment des Spiels lebt. „Ich kommentiere sehr viel das Spiel, aber versuche gleichzeitig zu unterstützen. Ich bin ein sehr passionierter Coach, der für sein eigenes Team steht und sich darauf konzentriert“, sagt Manner.

Die Herzfrequenz spricht die Wahrheit

Das denken also die Cheftrainer. Doch wie sieht der Fall im echten Leben aus?

Firstbeat hat die Herzfrequenz beider Coaches während eines Spiels von JYP gegen Kärpät gemessen und die Ergebnisse waren überraschend.

Die Herzfrequenz des „analytischen und ruhigen“ Merikivi war höher als die des „passionierten“ Manner während des gesamten Spiels: Merikivis durchschnittliche HF betrug 86 bpm, Manners dagegen 78 bpm.

Vor allem zu Beginn des Spiels war Merikivis HF viel höher als die seines Kollegen, der ruhig und gelassen blieb. Doch damit nicht genug: während der letzten Minuten des Spiels war der Puls des JYP-Coaches zwischen 110-120 bpm, während Manners HF bis zuletzt nicht wirklich stieg – und sein Team mit 1:0 gewann.

Die HF von Lauri Merikivi (blau) war klar höher als von Mikko Manner (grün), obwohl beide Coaches während des Spiels cool und ruhig wirkten.

Natürlich kann auch die allgemeine Situation der Trainer ihre Herzfrequenz beeinflusst haben: Mikko Manners Team hat zuletzt ein Spiel nach dem anderen gewonnen, während für Merikivi und seine Mannschaft der Saisonstart eher ein Krampf war.

Die Messung der Herzfrequenz der beiden Trainer war Teil einer Aktion zur Fan-Nähe: neben den beiden wurden auch Spieler, ein Schiedsrichter, ein TV-Kommentator, ein Photograph und ein Teammaskottchen gemonitort.

Das Feedback der Fans war großartig – sie fanden den Vergleich der Herzfrequenz auf und neben dem Eis sehr unterhaltsam.

Neben essenziellen Informationen für Trainer und Spieler, kann die Herzfrequenz also auch wertvolle Einsichten für die Fans liefern.

Um mehr über die Spielerregeneration zu lernen und wie diese effektiv zu monitoren ist, laden Sie unseren kostenlosen Guide „Stress und Regeneration im Leistungssport effizient managen“ herunter.

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